Sonntag, 20. November 2016

AUTUMN COULD BE WORSE

alter....wie die zeit rast, wunden heilen und das rückgrat kräftiger wird...

Dienstag, 7. Juni 2016

GIVE PEACE A CHANCE

sollte man mal so sagen! Schlimme Zeiten!

Freitag, 26. September 2014

FUCHS

http://www.storyfox.de/fuchs-in-not/

Mittwoch, 16. Juli 2014

ICH HEULE VOR LACHEN

http://www.youtube.com/watch?v=JpvkLSBUEAs

Montag, 10. Februar 2014

SOME MAIN THINGS MUST BE POSTED TWICE

http://www.tape.tv/musikvideos/Gisbert-zu-Knyphausen/Hurra-Hurra-So-Nicht

IN NEED

http://www.youtube.com/watch?v=iMhMcXppqcc

BITTER-SWEET

Roxy Music waren so großartig:

Well this is such
A sad affair
I´ve opened up my heart
So many times
But now it´s closed
Oh my dear
Every salted tear
It wrings
Bitter - sweet applause
But when the show´s in full swing
Every once in a while
High stepping chorus lines
Mean i´m forgetting
Mein lullaby - liebchen
How rich in contrast
Love can be
Sometimes i´m quite amused
To see it twist and turn
To taste - both sweet and dry
These vintage years!
Lovers you consume, my friend
As others their wine
Nein - das ist nicht
Das ende der welt
Gestrandet an leben und kunst
Und das spiel geht weiter
Wie man weiss
Noch viele schönste...wiedershen
And now, as you turn to leave
You try to force a smile -
As if to compensate -
Then you break down and cry

Donnerstag, 2. Januar 2014

HAPPY NEW YEAR

allen, die das überhaupt noch lesen, ein gutes und vor allem gesundes neues Jahr 2014!

Love
Martin

Donnerstag, 28. Februar 2013

RECORDRELEASE


.

Donnerstag, 27. Dezember 2012

I LIKE TRAINS-INTERVIEW

I LIKE TRAINS - INTERVIEW

Am 4. November habe ich meine Lieblingsband "I LIKE TRAINS" im Backstage-Bereich des Magnet Clubs in Berlin interviewen dürfen.
Dieses Interview habe ich für das Independent-Music-Fanzine "soundmag.de" geführt. Leider hat "soundmag" seit genau Anfang November technische Probleme und deswegen ist das Interview noch immer nicht online.
Da das Interview mit dieser Band für mich eines der absoluten Höhepunkte in meinem musikalischen Dasein bisher war, bin ich nun sehr froh, dass "soundmag" es mir gestattete das Interview erstmal hier und wo immer ich mag zu veröffentlichen.

Ich wünsche Euch nun viel Spaß mit diesem Interview mit dieser tollen Band und den sehr spannenden Themen, die I LIKE TRAINS und ich besprochen haben.

----------


I LIKE TRAINS (SOUNDMAG-INTERVIEW 4.11.2012)

Es ist November. Die ganze Welt verfolgt den Wahlkampf in den Vereinigten Staaten in allen möglichen Medien und wie immer stimmen die Umfragen im Nachhinein nicht im Entferntesten mit den Endergebnissen überein. Da passt es doch ganz gut sich mit einer Gruppe Engländern zu unterhalten, die dieses Jahr ein Album, über den Einfluss von bestimmten Technologien und Medien und wie diese unser Leben verändern, namens The Shallows veröffentlicht haben.
Am Eingang vom Magnet werde ich von Schlagzeuger Simon Fogal abgeholt und in den Backstage-Bereich geführt, wo gerade die anderen Bandmitglieder an ihren Bieren hängen und sich offenbar über die willkommene Abwechslung freuen, interviewt zu werden. Sichtlich gut aufgelegt gehen David Martin (Gesang/Gitarre), Guy Bannister (Gitarre/Keyboard), Alistair Bowis (Bass) und Ian Jarrold (Gitarre) mit mir in die gerade leer stehende Bar vom Comet Club. Letzterer ist ¾-Mitglied der Band und so oft es geht mit auf Tour, war aber auch bei den Aufnahmen zu The Shallows in die kreativen Prozesse involviert. An der Bar finden wir unsere Plätze und ich serviere Fragen statt Drinks.

Herzlichen Glückwunsch zu Eurer neuen Platte. Ihr habt an eurem Sound offenbar viel gearbeitet und schafft mit ihm eine ganz neue Nähe, dadurch dass der Sound nicht mehr so stark vom Hall dominiert wird. Inwiefern ist dies der Arbeit mit Produzent Richard Formby geschuldet? Beschreibt doch bitte kurz die Arbeit mit ihm.

Guy: Wir wollten auf diesem Album diesen persönlichen Sound. Es ist ein Fortschritt: das erste Album war das komplette Gegenteil: komplett offen und unglaublich viel Hall. Unsere Alben werden von Mal zu Mal immer trockener und wir wollten jetzt dieses trockene Album und darum haben wir uns für Richard entschieden, weil wir den Sound von den Alben mögen, die er produziert hat und sie oft diese besondere Art von Nähe haben.
Alistair: Als wir ihn trafen, sagte er, dass unsere Alben sehr offen seien. Er wollte das neue Album eher ohne diese Soundwände gestalten.


Ist es Absicht, dass sich Euer Sound über die Jahre immer persönlicher anfühlt?

David: Ich denke, dass wir mit Richard auf der gleichen Seite stehen. Wir haben ihn erst mal getroffen, um zu sehen, ob er interessiert daran ist mit uns zu arbeiten, welche Art von Sound er uns bringen könnte und wie wir zusammen arbeiten würden. In der Vergangenheit haben wir unsere Alben selbst produziert und wir wollten ihm nicht alles überlassen und eher mit ihm kooperieren. Wir waren dann glücklich, dass er unsere Vision teilt, so dass wir unsere Arbeit aufnehmen konnten.

Offensichtlich war es also das erste Mal, dass Euch jemand gesagt hat, mal etwas weg zu lassen oder dies und jenes auszuprobieren.

David: Nun ja, ganz so war es auch nicht. Es war eher so, als hätten wir ein weiteres Paar Ohren dabei. Manchmal waren wir zu sehr unterschiedlicher Meinung, als wir selbst produzierten. Wenn wir jetzt an diesen Punkt kamen, konnte Richard von außen seine Sicht äußern. Er hat niemals einfach bestimmt, was wir tun sollen. Es gibt sicher viele Produzenten, die ihre Art haben, Platten aufzunehmen. Richard passt scheinbar seine Art zu arbeiten an die Band, die er aufnimmt, an. Er hat unser Album eher dadurch beeinflusst, indem er uns Alternativen aufgezeigt hat, anstatt uns einfach aufzutragen, was wir zu tun haben. Für mich war er eher wie ein weiteres Mitglied der Band.
Ian: Er hat einfach einen sehr guten Zugang zu seinen Bands. Er kam manchmal dazu und schlug beispielsweise vor, meinen Gitarrensound noch etwas zu optimieren und kniete sich dann über meine Gitarreneffekte und drehte dann an allen möglichen Knöpfen herum. Er war also niemand, der seine Gesetze durchgedrückt hat, sondern vielmehr daran interessiert, in unserer Arbeit involviert zu sein.
David: Es war viel subtiler als die typische Produzenten-Künstler-Beziehung. Seine Art zu arbeiten ist wirklich beruhigend und er macht dadurch wirklich großartig klingende Aufnahmen wie etwa die „Wild Beats“-Alben. Er arbeitet, so wie wir, sehr gerne in der klassischen „Versuch und Irrtum“-Methode, bei der man viel durch seine eigenen Fehler lernt. Wir haben schließlich nicht die Wunderformel wie man Dinge angeht.

Früher habt Ihr ja viel über berühmte Persönlichkeiten der Geschichte in Euren Texten gesprochen. Auf dem zweiten Album ward Ihr dann sehr persönlich, so dass ich dachte, dass es das Ergebnis von Schicksalsschlägen in der Vergangenheit sei. Jetzt geht es um moderne Technik. War dieser Prozess beabsichtigt oder ist Euch das Thema eher wie vom Himmel vor die Füße gefallen?

David: Es war schon eine bewusste Entscheidung, etwas zu ändern. Wir hatten die angesprochen Themen über historische Ereignisse und es schien uns offensichtlich, als wir alles zu „He Who Saw The Deep“ änderten, etwas mehr in die Zukunft zu schauen. Diese Songs behandeln Themen wie den Klimawandel und in diesem Sinne wurde es persönlicher, denn es betrifft ja uns selbst und unsere Kinder. Und wenn man dann weitergeht, kommt man eben auch zur Technik und wie sie uns verändert, unsere Freunde, unsere Familien, wie wir kommunizieren. Es gibt da eben die positiven und negativen Aspekte. Ich denke, dass viele Leute diese Technologien für selbstverständlich betrachten und sie realisieren nicht, dass sie auch negative Effekte auf ihr Leben haben können.

Wo Du gerade vom Klimawandel und der Natur sprichst: mir fällt in Euren Songs immer wieder auf, dass es oft um das Meer geht, etwa wenn Du von „Captain and crew“ singst, dass Du es regelmäßig erwähnst. Gibt es da eine spezielle Beziehung zwischen Euch und dem Meer?

David: Ja, scheinbar scheint das so zu sein, denn ich komme immer wieder darauf zurück. Oft als Metapher, oft im historischen Kontext, wenn die Persönlichkeiten über die wir singen, etwas mit der Seefahrt zu tun hatten. Es gibt da sicher auch das große Unbekannte, was man mit dem Meer verbinden kann oder auch etwas romantisches, wenn man wegsegelt oder etwas verlässt. Ich denke, dass das Meer für sehr viel stehen kann.

Ich habe den Eindruck, dass Ihr in Euren Texten immer wieder Wörter oder Formulierungen wiederholt, wie etwa "Lion's den", "Skin between my teeth" „Give it your all“ oder sogar ganze Textpassagen. Was wollt Ihr damit sagen, wenn Ihr das tut?

David: Ich denke, dass es eine Art roten Faden gibt, der sich durch all unsere Songs zieht. Es gibt Lieder, die mehr zueinander gehören als andere, es gibt Stücke auf den unterschiedlichen Alben, die eine Verbindung zueinander haben. Es gab auch schon immer Themen wie Fortschritt oder Technologie auf unseren Platten. „The lion’s den“ ist eine biblische Referenz, die Songs selber handeln vielleicht von verschiedenen Themen, aber sie haben diese Stelle in der Bibel gemein, auf die sie sich beziehen. Nicht dass ich gläubig wäre, aber ich halte Religion für einen interessanten Faktor als Triebkraft für Gesellschaften und Kulturen.

Zu etwas ganz anderem: Im Sommer solltet Ihr eigentlich, wenn Ihr wegen Davids Windpocken nicht hättet absagen müssen, auf dem Wave-Gothic-Treffen in Leipzig spielen und ich habe mich dann auf der Webseite vom Festival nach Tickets umgesehen und als ich in die Bildergalerie von den Vorjahren dort sah, sprangen mir all diese Leute ins Gesicht, die glasklar zur Gothic-Szene gehörten. Ich hätte Euch auf diesem Festival und in dieser Ecke nicht vermutet. Wie kam es zu dieser Einladung?

Guy: Wir haben dort vor zwei Jahren gespielt, kurz nachdem wir Supportband für die Sisters Of Mercy waren. Offenbar war jemand bei den Sisters-Konzerten von den Festivalorganisatoren des Wave-Gothic-Treffens im Publikum und dachte sich, dass das zusammenpassen könnte. Ganz offensichtlich gibt es , obwohl wir keine Gothic-Band sind, in bestimmten Dingen Überschneidungen mit der Szene.
David: Unser Publikum wächst mit der Zeit und es tauchen immer mehr Dark-Wave/ Gothic-Leute auf unseren Konzerten auf.

Ihr seht Euch aber nicht als Gothic-Band an, oder?

Ian: Es gibt sicherlich diese dunklen Elemente (bei I Like Trains – die Red.).
Alistair: Wir sind nicht von Gothic-Musik beeinflusst.
David: Als wir mit den Sisters auf Tour waren, meinten sie von sich selbst keine Goth-Band zu sein.

Welche Art von Musik hat Euch in Euren frühen Jahren als Jugendliche beeinflusst?

David: Es hat sich massiv verändert. Ganz am Anfang waren es eher die akustischen Bands wie Belle And Sebstatian oder die Kings Of Convenience, die uns begleitet haben. Dann kamen Sigur Ros und alles hat sich verändert: wir wollten diese „Wall Of Noise“ nachahmen. Wir sahen Sigur Ros als Vorband von Radiohead. Es muss ungefähr 2001 gewesen sein und es war einfach eine Musik, die wir so noch nicht vorher gehört haben. Unglaublich natürlich!

Auf He Who Saw The Deep gibt es auch ein paar Stellen, wo Ihr mich an Sigur Ros erinnert.

David: Oh, da wollten wir doch schon längst aufhören wie Sigur Ros zu klingen!

Welche Bands gab es dann noch, die Euch beeinflusst haben?

Ian: Man könnte eine lange Liste mit Bands machen mit diesem Postrock-Etikett und es schwingt immer so eine negative Seite mit. Als diese Bands aufkamen war das noch neu und spannend und dann wurde man förmlich mit Millionen Bands dieser Art geflutet, die das dann aber teilweise nicht so gut machten wie andere.
David: Zumindest die ersten Wenigen.
Ian: Du kannst aber schon sagen, dass die ersten solcher Bands uns als Individuen durchaus sehr beeinflusst haben. Mit der Zeit beeinflussen Dich andere Dinge und Du versucht nicht zwingend von diesem Etikett runter zu kommen, aber man kann nicht wirklich sagen: „I Like Trains ist eine Postrock-Band!“. Auf The Shallows sind nur ein paar wenige Postrock-Referenzen. Wenn Du die Platte betrachtest wie sie ist, kann ich mir nicht vorstellen, dass man sie für Postrock hält.

Ich finde es auch extrem schwierig für sich selbst zu sagen, in welche Schublade man rein gehört, weil es inzwischen viel zu viele Bezeichnungen gibt wie Grunge Rock, Indie Hardcore, Heavy Pop etc.

David: Das ist auch wahrlich nicht unser Job. Was Du da sagst ist auch wirklich wahr. Uns hängt dieses Etikett einfach seit unseren frühesten Tagen nach.
Ian: Jedenfalls gibt es trotzdem diesen Postrock-Einfluss, es ist nicht der einzige, aber es ist interessant, dass er sich am meisten festgebohrt hat.
David: Mehr und mehr hat sich elektronische Musik als sehr wichtig herausgestellt. Dazu auch noch deutsche Bands aus der Krautrock-Ecke wie Can und Neu.

Auf Eurem neuen Album klingen viele analoge Sounds genau danach und für uns Deutsche klingt das extrem vertraut.

David: (sichtlich gut gelaunt und amüsiert) Ich weiß ja nicht wie das ankommt: erst leihen wir uns diese Sounds aus und kommen anschließend nach Deutschland, um sie dann hier live in unseren Songs zu präsentieren. Es fühlt sich sehr gut an, diese Sachen hier zu spielen, aber es wäre mal interessant zu wissen, wie das bei Euch Deutschen dann überhaupt ankommt.

Euer neues Album habt ihr erneut per Crowd Funding durch Eure Fans finanziert. Durch dieses Konzept und das Posten von Fotos aus dem Studio habt Ihr Eure Fans ganz nah an die Entstehung der Platte geholt. Wie würdet Ihr Euer Verhältnis zum Internet und zur Technik, die uns allen heutzutage zur Verfügung steht, bezeichnen?

David: Dieses Thema ist uns sehr wichtig. Es wäre sehr schwierig für uns, in einer Band ohne Plattenlabel zu sein. Ich meine, wir haben unser eigenes Label gegründet.
Guy: Das Paradoxe an der gegenwärtigen Musikindustrie. Durch die illegalen Downloads haben die Labels nicht genug Geld, um Bands unter Vertrag zu nehmen, wodurch Bands keine Platten rausbringen können. Bands können die Platten nun im Internet selber veröffentlichen und wenn Du dann eine Fanbase wie wir hast, kannst Du die Dinge ganz anders angehen und durch Crowdfunding die Sache stemmen. Das ist sicherlich nicht die einzige Möglichkeit, aber das Internet hat Türen geöffnet und wenn man die Sache richtig angeht, ist das ein sehr guter Weg. Ich empfinde das als durchweg positiv und es erlaubt den Bands, ihren Weg zu gehen. Und solange es Leute gibt, die der Musik zuhören, wird so eine Platte auch gemacht.

Das greift mir schon etwas auf meine nächste Frage hinaus: Ich würde gerne über die technische Komponente sprechen. Wir nutzen heutzutage alle Smartphones und das Internet und sind in jedem Moment auffindbar, wenn wir unsere Telefone und Computer einschalten. Auf The Shallows kritisiert Ihr die Technik und gleichzeitig zieht Ihr aber auch einen enormen Nutzen daraus.

David: Allerdings. In unserer Presseinfo sprechen wir auch von einer wahren Hassliebe. Wir kommunizieren beispielsweise regelmäßig mit unseren Fans und das macht auch einen riesigen Spaß und ist großartig, aber manchmal kann das auch einfach nur Arbeit sein.

In Euren letzten beiden Musikvideos präsentiert ihr Charaktere, die mit Technik im Alltag konfrontiert sind. Zum einen bei Mnemosyne der Junge, der sehr einsam wirkt und sich durch Technik ablenkt und sich vollkommen in seine Welt verliert, sich isoliert. Zum anderen die andere Person aus dem Beacons-Video, die den nahen Untergang der Welt erkennt und versucht aus dem neuen Wissen einen Vorsprung vor allen anderen zu bekommen. Er bringt sogar seinen sterbenskranken Vater durch Ertränken im See um, um ihn vor dem Weltuntergang zu schützen...

David: Denkst Du wirklich, dass in dem Video die Welt tatsächlich untergeht?

Ich denke schon, dass sich in dem Video offenbar die Sonne ausdehnt und in dem Moment, an dem die Lichter ausgehen der Weltuntergang kurz bevor steht.

Alistair: Dann solltest Du mal sehen, was im nächsten Video passiert!

Großartig! Dann haben wir jetzt exklusive News! Es wird ein drittes Musikvideo geben!

(lautes Gelächter)

Würdet Ihr sagen, dass zu einem modernen Leben der vernünftige, bewusste und verantwortungsvolle Umgang mit dem Internet und Smartphones etc. gehört?

David: Das ist genau das, wovon das Album handelt. Davon, seine eigene Meinung über Dinge zu haben. Und das kann durchaus schwierig sein, denn Du bekommst aus allen Ecken inzwischen Informationen und weißt nicht mehr wirklich, was denn überhaupt Fakt ist. Ich denke, dass Leute, die Macht über Länder haben, uns möglicherweise einfach nicht alles erzählen. Dinge wie etwa Wikileaks machen die Welt durch die neuen Technologien transparenter. Ich würde mich aber nicht festlegen wollen, ob das besser oder schlechter ist, weil das wiederum neue Konflikte erzeugen kann. Schwierige Frage...

Ich würde I Like Trains als sehr moderne Band bezeichnen, was den Umgang mit Technik und die Kommunikation mit den Fans angeht. Letztes Jahr konnte man Songs per QR-Code auf der Tour downloaden, auf Eurer Facebook-Seite seid Ihr sehr aktiv, Ihr beteiligt Euch regelmäßig an Themen in Eurem Forum, Ihr finanziert Eure Platten über das Internet und vieles mehr.
Seht Ihr es nicht als Widerspruch an, die Technik und den Umgang mit Ihr zu kritisieren und anderseits äußerst präsent zu sein?

David: Und ob! Wir könnten ohne diese Technik nicht mehr wirklich leben.
Ian: Der Inhalt des Albums handelt nicht davon, die Technik zu verdammen oder zu lobpreisen. Wenn wir selbst jetzt auf Tour eine Venue erreichen, ist das erste, was wir machen, nachschauen, ob es ein W-Lan gibt, in das wir uns mit unseren iPhones einloggen können, damit wir mit Leuten kommunizieren können. Es ist wirklich amüsant, dass gerade wir das tun.
David: Um ehrlich zu sein, kam ich auf das Konzept des Albums, als wir letztes Jahr auf Tour waren und jedes Mal, wenn wir irgendwo ankamen, die anderen Jungs sofort diesen Heißhunger auf diese Netzwerke bekamen und ich nicht ansatzweise so viel online war.
Ian: Ja, das stimmt. Und für mich selbst kann ich sagen, dass ich das selber gruselig finde und mich oft dabei ertappe, dass ich eigentlich verzweifelt bin. Ich bin fast süchtig. Man geht in ein Café und fragt, ob es W-Lan gibt. Und dann fragt man sich selbst: „Kann ich auch ohne das alles leben?“
Guy: Man hat sich auch schon so sehr daran gewöhnt. Du hast diese ganzen Geräte bei Dir und bist permanent im Internet. Ich will nicht wirklich aus einem bestimmten Grund ins Internet gehen, aber ich muss. Einige Dinge im Telefon und meinem Laptop funktionieren ohne Internetverbindung nicht und dann musst Du schnell verbunden sein. Du wirst ein richtiger Sklave.
David: Eines der Beispiele, von denen ich in Interviews erzählte als wir The Shallows gerade herausgebracht hatten, war, dass all diese Sachen erfunden wurden, um uns zu helfen, Zeit zu sparen, um frei zu sein, auch andere Dinge zu tun oder auch schneller arbeiten zu können. Durch diese Technologien sind wir aber eben auch in der Lage, von zuhause aus zu arbeiten und 24 Stunden am Tag erreichbar zu sein. Anstatt Zeit zu sparen, arbeiten wir länger. Du kannst dem auch nicht mehr entfliehen. Du kannst Deine E-Mails nun beantworten, wenn Du im Urlaub bist oder wann auch immer.

Oh, das klingt vertraut in meinen Ohren.

David: Ich stimme dem nicht zu, dass das so sein sollte, aber Du kommst aus der Nummer nicht mehr raus, ganz gleich in welcher Branche, denn der Nächste wird kontaktierbar sein und statt Deiner den Job kriegen.

Stichwort Internet: Radiohead haben 2007 revolutionär ihr Album "In Rainbows" über ihre Website verkauft und die Fans über den Wert von Musik mehr oder weniger abstimmen lassen. Ihr selbst bittet Eure Fans um Unterstützung bei der Finanzierung der Platte, verkauft die Tickets zu Euren Konzerten über Euren Webshop zusammen mit einer EP und einem T-Shirt, Ihr habt Euer eigenes Label. War Radioheads Weg für Euch inspirierend und glaubt Ihr, dass, so wie Ihr das macht, es der einzige Weg für Indie-Bands ist zu überleben und zumindest teilweise Geld mit der Musik zu verdienen? Radiohead sind natürlich noch mal ne ganz andere Größe. Im September habe ich sie hier in Berlin vor 15000 Leuten spielen gesehen...

David: Wie teuer waren die Tickets?

Zu teuer.

David: Ganz genau. Also das Radiohead-Ding war irgendwo schon inspirierend. Es hat die ganze traditionelle Musikindustrie weggeblasen. Es hat ganz sicherlich auch viele Fragen über den Wert von Musik an sich aufgeworfen und das war bestimmt auch die Idee, die positiven und negativen Aspekte zu beleuchten. Für Radiohead war das sicher cool, denn jeder möchte ja Geld verdienen.
Guy: Ich habe da einige Berichte darüber gelesen. In den ersten Jahren nachdem Radiohead ihre Aktion gemacht haben, wurde die Musik deutlich entwertet und insgesamt hat es mehr Schaden als Gutes angerichtet. Radiohead hat durch diese Sache viel Geld verdient, aber sie haben auch Millionen von Fans auf der ganzen Welt. Wenn Du aber eine kleinere Band bist, ist Deine Musik nichts mehr wert oder nur noch ein paar Pence.
David: Zumindest für die meisten Leuten. Für die Mehrheit, den Massenmarkt, ist Musik nichts wert. Es wird umsonst runtergeladen und das ist irgendwo okay. Ich denke aber, dass mehr und mehr echte Musikfans feststellen, dass sie in die Bands, die sie wirklich mögen, die kleineren Künstler, die interessantere und bessere Musik machen, investieren muss, damit sie weitermachen und überleben können.
Alistair: Ich glaube auch, dass das dazu geführt hat, dass in den letzten fünf Jahren Vinyl auch wieder öfter gesucht und gekauft wird. Das sind wohl auch die Leute, die der Musik wieder mehr Wertigkeit entgegenbringen und sie so in ihrem reinsten Format wiederfinden.
David: Es gibt eine Minderheit von Leuten, die sich der Situation immer klarer werden. Hoffe ich zumindest. Weißt Du, Dinge wie PledgeMusic oder das Fund Funding haben in mir den Glauben an die musikkaufende Öffentlichkeit wieder entfacht. Zumindest kann ich das für unsere Fans sagen. Sie haben mich wirklich mit dem Level an Support und der überwältigenden positiven Einstellung dazu, welchen Weg wir damit gegangen sind, überrascht. Das war aber auch wirklich die große Frage, wie das ankommt. Wir wollten ja Geld sammeln, das wir einfach nicht hatten. Die Leute hätten das auch als vollkommen negatives Ding sehen können, dass wir einfach Kohle abgreifen oder was weiß ich. Unsere Fans haben diese Aktion aber als großartige Sache wahrgenommen und wir konnte sie auf diese Weise einbinden.

Kurz zu Eurem Label: Bislang habt Ihr neben Euch selbst noch eine digitale Single von "Stalking Horse" veröffentlicht. Wie sucht Ihr andere Künstler aus und wann kommt der nächste Release einer anderen Band?

David: Er ist ein Freund von uns und er ist in einer Band namens „This Et Al“, von denen wir große Fans sind. Wir hätten auch wahnsinnig gerne sein Album rausgebracht, aber er hat es fast zur selben Zeit herausgebracht wie wir unseres, was leider schwierig war, weil wir nicht das Geld hatten, beides gleichzeitig zu machen. Außerdem hat er nicht die selbe Fanbase wie wir, was ein Crowdsourcing recht schwer gestaltet hätte. Was in nächster Zeit ansteht? Schwer zu sagen. Wir würden schon sehr gerne andere tolle Bands rausbringen. Mal sehen, was die Zukunft so bringt.

Mal ganz abgesehen davon, bedeutet es auch eine Menge Arbeit andere Bands mit ihren Platten rauszubringen.

David: So ist es. Es würde andererseits unseren kleinen Schwindel mit unserem Label auflösen, da wir ja aktuell mehr oder weniger nur unsere eigenen Platten rausbringen. Wir sind ja im Grunde kein richtiges Label.

Nochmal ein ganz anderes Thema: Obwohl I Like Trains musikalisch gesehen eher das melancholische Terrain betritt, habt Ihr auch einen vortrefflichen Sinn für Humor, z.B. mit Eurem Tee-Clip oder etwa im Sommer mit dem Gutscheinnamen "Chicken Pox", nachdem Ihr einige Konzerte absagen musstet, weil David an den Windpocken erkrankte. Ist diese humorvolle und selbstironische Art etwas typisch britisches bzw. fühlt Ihr Euch ab und zu als zu ernste Band missverstanden?

David: (leicht ämusiert) Ich weiß nicht so recht. Vielleicht neigen wir dazu, etwas ernsthafter rüber zu kommen. Wir zeigen unsere humorvolle Art sicherlich oft im Rahmen unserer Online-Interaktion und wir könnten es uns nicht leisten, so zu sein wie unsere Musik es vielleicht gerne hätte.
Ian: Es ist schon seltsam. Wenn wir nicht auf der Bühne stehen, sind wir genau die selben blöden Typen wie alle anderen blöden Typen und machen blöde Witzchen. Wir sind ernsthaft, was unsere Musik angeht, die Ästhetik unseres Sounds, aber im Grunde total alberne Jungs.
David: Es wäre schwierig, in einer Band andauernd Zeit miteinander zu verbringen ohne diesen Humor zwischen uns. Man würde das gar nicht aushalten.

Eine wirklich lustige Sache auf The Shallows ist diese kleine Zeile, wo ich mich auf dem Boden vor Lachen gekrümmt habe...

(David schreit fast vor Lachen)

...“Using your maps to find Jesus“ von Water/Sand. Gibt es noch mehr solcher verborgener Schätze auf all Euren Platten, die ich bislang nicht entdeckt habe?

David: (sichtlich erheitert) Was sind bloß die lustigsten Zeilen auf unseren anderen Alben? Oh weh! Manchmal zwingen mich die anderen, andere Lyrics live zu singen. Aber mir fällt gerade keine Zeile auf einem Album ein.

Wie ist denn diese spezielle Zeile gemeint? Ich habe mir vorgestellt, dass es die Abhängigkeit zu all den Geräten, die wir inzwischen täglich benutzen neben die Abhängigkeit zu Religionen nebeneinander stellt.

David: Mir gefällt diese Idee! Ehrlich, mir gefällt sie sehr, aber...
Guy: Du solltest heute Abend singen: „Using google maps to find Jesus“!
David: ...ja genau! Nein, ich mag wirklich wie Du das interpretiert hast, es ist jedoch etwas anders gemeint.

Zum Schluss noch ein paar Fragen zur Tour. Bitte erzählt, was es mit Eurem Bühnenbild und der Lichtshow auf der Tour auf sich hat. Ihr wolltet von Euren Fans Bilder haben, mit denen sie ihr Zuhause zeigen bzw. war das Thema "Home". Was hat es mit dieser Sache und den Videoinstallationen auf sich?

David: Ah, Irish Mikey! Er ist heute Abend auch hier und macht die Installationen. Mit dem Thema „Home“ hat es folgendes auf sich: Es gibt diesen Song The Hive mit dieser Zeile „We bid a fond farewell to the place that we were always proud to call home“. Wir dachten es wäre schön, unsere Fans um ein Bild zu bitten, welches sie mit dem Thema Zuhause verbinden. Leider haben wir nicht viele bekommen, weswegen wir entschieden haben, das Thema leicht zu verändern. Am Ende gäbe es vielleicht gerade mal eine Person im Publikum, die sich durch ihr Bild angesprochen fühlt und das wäre dann nicht diese gesammelte Anzahl an Bildern, die wir uns vorgestellt haben.

Wie schade. Ich hatte mich schon auf ein großes Puzzle aus den entsprechenden Bildern eingestellt.

Guy: Das wäre auch das gewesen, was wir uns erhofft haben. Leider waren es im Schnitt nur 2-3 Bilder pro Show. Und das war einfach nicht genug.
David: Wir haben es nun geändert und Du wirst es ja später sehen. Mit der neuesten Technologie von heute haben wir nun die Ankunft in der entsprechenden Stadt, in die wir mit dem Auto gefahren sind, gefilmt und zeigen damit das, was man sieht, wenn man nach Hause fährt. Wir dachten, dass das eher eine kollektive Erfahrung wiederspiegelt, wenn Du verstehst, was ich meine.

Meine letzte Frage. Ihr seid im Dezember auch in der Türkei, die nicht gerade für eine große Independent-Szene bekannt ist...

Alistair: Oh doch! Wir werden in Istanbul spielen. Hast Du jemals den Film „Crossing the Bridge“ gesehen? Er ist vom Bassisten der Einstürzenden Neubauten. Er war dort und zeigt beide Seiten von Istanbul und diese Stadt ist so reichhaltig und kulturell ansprechend. Ich war dort vor ein paar Jahren. Da gibt es diese eine Straße, wo jeder zweite Laden ein Gitarrenladen ist. Mal traditionelle Instrumente, mal moderne Instrumente. Und dann findest Du dort jede Menge Bars. Wirklich sehr pulsierend und westlich.

Ich hätte I Like Trains dort nie vermutet. Ich meine, warum nicht?!

David: Ja richtig, warum nicht?! Wir haben schon an Orten gespielt, die schwieriger erreichbar waren als zum Beispiel Deutschland, Frankreich oder sonst wo im UK. Wir denken, dass die Leute überall anders reagieren und jede andere Band spielt nicht in Istanbul. Das hoffen wir zumindest. Wir waren bislang noch nicht dort.

Ist es für Euch das Highlight des Jahres? Mal was anderes als in Köln zu spielen...

David: Köln war großartig!
(Gelächter)
Ian: Es ist aufregend seine Musik dort zu spielen, wo Du sie noch nie gespielt hast. Es ist gut, neue Wege zu beschreiten. In ein paar Tagen werden wir auch in Budapest spielen, wo wir auch noch nicht waren. Es ist doch wirklich spannend, wenn Du nicht weißt, was Dich erwartet, wenn Du ins Ungewisse aufbrichst.

Vielen Dank für Eure Zeit. Noch eine Sache zum Schluss in eigener Sache. Ein Freund von mir, der heute Abend zu Eurem Gig kommt, bat mich, Euch zu sagen, dass, wenn Ihr nicht Sea Of Regrets spielt, er ein Robbenbaby erschlägt...

(schallendes Gelächter)

... und ich werde die Mutter killen, solltet Ihr nicht When We Were Kings spielen.

David: Oh!!! Das Robbenbaby ist wohl sicher. Die nächste Robben-Generation gerettet. Doch ich befürchte, die Mutter muss dran glauben!

Sonntag, 2. September 2012

KATZEN

Cats in the backyard in red shirts listening to Angus Stone. What a beautiful day!

Sonntag, 5. August 2012

AIJAIJAIJAIJAI!!!!

über 2 Monate kein Eintrag!

Hiermit geändert!

Mittwoch, 30. Mai 2012

THERE WILL BE ROCK

heute im Dazzle!

Montag, 23. April 2012

FALSCHER FILM

Nothing more to say

Sonntag, 22. April 2012

LAUGH



enjoy

Donnerstag, 12. April 2012

KNEE DEEP AND BORN INTO IT

„We rise, we fall, we pitch, we yaw, no sleep, no sleep, no sleep, repeat.“

„We rise, we fall, we pitch, we yaw, no sleep, no sleep, no sleep, repeat.“

„We rise, we fall, we pitch, we yaw, no sleep, no sleep, no sleep, repeat.“

„We rise, we fall, we pitch, we yaw, no sleep, no sleep, no sleep, repeat.“

...

WHERE I END AND YOU BEGIN

living in a magazine

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