Ich bin immer noch hier. Eine Sucht scheint sich einzustellen. Ich alter Selbstdarsteller teile meinen Hirnschmalz mit euch, meinen Fans und Anhimmlern. Ich danke euch und winke mit meiner linken Hand.

Was sind die ersten Informationen an diesem Dienstag im November?

- meine Mutter ruft dreimal in 3 Stunden bei mir an
- nicht nur in Frankreich, im Irak, sondern auch in Bremen brennen Autos
- Bisky wird durch den Bundestag gemobbt, dass sich Thierses Bart zäuselt
- Airbus stellt sich in Norddeutschland dar
- das deutsche Fernsehen ist der letzte Dreck

Warum ich das erzähle? Mein Gott, in der gleichen Zeit könnten Umweltschutz-Institute eine Bühne zur Information bekommen, aber es ist wichtiger, dass Brit verhaltensgestörte Asoziale aus dem Schwäbischen vorführt.
"Komm, Klaus! Gib zu, dass du Eva betrogen hast!",
"Nein!",
"Doch, gib es zu!",
"Nein!",
"Eva, sag doch auch was!",
"Sag es Klaus!",
"Okay, Eva, ich habe dich betrogen. Dreimal! Zuerst einmal mit Tanja und dann einmal mit Simone!",
"Und wer war die Dritte???",
"Dein Bruder!",
"Wie kannst du Schwein hier ins Fernsehen gehen und mich hier so demütigen? Das hättest du doch auch alles für dich behalten können!",
"Aber Eva, ich wollte unsere Ehe retten!",
"Du Schwulsack!"


Womit man täglich das Gehirn kleingebeamt bekommt Ich schreibe schon längst nicht mehr wie ein Gebildeter, sondern wie ... ähm, Bärbel Schäfer in ihrer Kolumne in der Gala, die sie sicher irgendwann bekommen wird. Am Tag nach ihrer Scheidung erscheint die erste Ausgabe ihrer Gedanken mit dem Titel "Wie ich ein Kind von einem koksenden Juden französischer Abstammung bekommen habe. Teil 1: Michel bestellt den Mouton Rothschild.".

Was wir alle an medialer Vergewaltigung täglich ertragen müssen ist die Höhe. Jetzt höre ich bereits die ersten Stimmen: "Ich schaue doch gar kein Fernsehen!". Ja klar, aber der Nachbar inner S-Bahn mit seiner Bild-Zeitung entgeht dir doch sicher nicht und schwupps ist auch dein Interesse geweckt, wenn es drum geht, wenn in riesigen Lettern kundgetan wird: "Mosi, er hatte Krebs!"

Nun werde ich in den Alltag einsteigen.

Ahoi,
Martin