Mittwoch, 19. August 2009

FICTION

müde, trotz sieben stunden schlafs, hob sich fred aus den feder. die sonne drängelte sich schon seit 2 stunden durch die seidig transparenten vorhänge und wärmten in minuten verzehrenden augenblicken stetig und langsam das zimmer auf. hier stand das steinalte, aus rosenholz vor jahrzehnten gebaute federkernbett, was fred schon vor seiner einschulung in sein damals viel zu klein geratenes kinderzimmer gestellt bekam. einst hätte er der länge nach fast zweieinhalb mal, mit armen ausgestreckt, darin platz gefunden. heute, mit weit über 40 jahren, passte fred zwar nicht mehr mehrfach hinein, hatte aber immer noch gemütlich zwischen kopf- und fußteil. das bett dufte angenehm nach morschem holz und der zahn der zeit nagte auch am lack. er war nicht ab, aber nach vielen umzügen an zahllosen stellen aufgeplatzt. bei jedem aufstehen machte es geräusche, als würde ein hungriger steinadler auf sein opfer stürzen und dabei einen animalischen kampfesschrei hinausstoßen.
heute, da die jahreszeit und ein hochdruckgebiet mit weiblichen namen die temperatur anhob, vergingen mehr als 40 minuten, ehe fred sich aufraffte das radio, von dem er sich jeden morgen wecken ließ, auszuschalten. gerade heute berichtete die ewig sonore nachrichtensprecherin von allerlei katastrophen und verhängnisvollen politikerblamagen. ja, gestern wagte es wieder einmal ein christdemokrat den vergleich von adolf hitler und seinem sozialdemokratischen widersacher. es murmelte zwar kein tier, aber die meldung vom bombenanschlag im nahen osten kam fred auch schon fast angenehm vertraut vor.
genug von dem geschrei, schoben sich freds 89 kilogramm gen badezimmer, wo er sein faltiges, von vielen durchgemachten saufgelagen gezeichnetes gesicht im spiegel sah und nun schon den 9 tag in folge zu faul war den rasierer zu beschäftigen. da er dank technischer defekte nun zum nassrasieren gezwungen war, ersparte sich fred diese prozedur, um schneller beim "frühstückstisch" sein buch weiterlesen zu können. "um alles in der welt, mach nen punkt, george" war der roman, der, bei normalen lesetempo eigentlich in zwei tagen zu schaffen war, fred schon seit zwei wochen in den bann zog. george, ein notorisch aggressiver und uneinsichtiger weinhändler aus queens, eigentlich pleite und geschlagen, jedoch mit einem geschick für kreditverhandlungen, zieht einen schlussstrich unter seine ehe, die dank seines hundes früher oder später in die brüche gehen musste.
nicht, dass fred einen guten plott genoss, aber die bildersprache und das beschreiben von momenten und gerüchen, waren einfach eine meisterleistung. dem konnte sich fred nicht entziehen und las jeden absatz fast dreimal.
tbc someday

WHERE I END AND YOU BEGIN

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